Beitrag von Marlies

SVO = Segler Vereinigung Otterndorf Richtig? Richtig! Nein, falsch!

Es ist keine Vereinigung mehr im ursprünglichen Sinne.
In den Reihen der Segler herrscht  Missgunst, Neid, Hass, Schadenfreude, Intrige und Hinterhältigkeit. Diese Dinge sind spürbar und nicht auszuhalten. Es ist keine Einigkeit mehr da und kein umfassendes Gemeinschaftsgefühl!
Ich bin zwar in letzter Zeit nur noch als passives Mitglied dabei und wage es daher auch eigentlich kaum,  meinen „Senf“ dazu zu tun. Ich würde auch längst ausgetreten sein, wenn ich nicht wüsste, dass ich damit jemandem wehtun würde. Und doch,  es ist schon mehr -  ich
schätze eigentlich auch jeden einzelnen unter den Seglern und Bootsfahrern. Ich kann mich gut an die Zeiten erinnern, als noch alles gut lief. Meinungsverschiedenheiten gab es auch schon immer, aber es wurde immer versucht, alles im mitmenschlichen Bereich zu tolerieren, zu diskutieren und letztendlich zu klären. Es gab auch immer schon kleine „Feindschaften“, aber die wurden auch miteinander gelebt, wie auch immer.

Was mich heute erschrecken lässt, ist die gnadenlose Suche nach Feinheiten, mit denen man anderen ein Bein stellen kann, ihnen eine Grube bauen kann , in der sie gefälligst verrecken sollen. Das ist tiefster unendlich hässlicher Krieg! Was ich zudem bedauerlich finde, ist die Tatsache, dass sich viele in dieses unwürdige Spiel hineinziehen lassen.

Ich weiß die Arbeit aller zu schätzen, besonders die der vielen fleißigen Geister unter den Mitgliedern,  die bei Wind und Wetter, Schnee und Eis ihre Vereinspflicht tun. Es ist gut, dass es den Vereins-Arbeitsdienst gibt, weil dadurch echter Zusammenhalt gefördert wird.   -   Jedenfalls war es mal so, zu der Zeit, als ich in das Vereinsboot, indem auch Ihr alle gesessen habt, eingestiegen war.
Was bedeutet es denn, einen Arbeitsdienst zu haben? Alle Anlagen, die z. B.  für jeden zur Verfügung stehen im Vereinsgefüge, müssen gepflegt, ge- und verlagert und dann das eigene Schiff mit Hilfe anderer ins  und aus dem Wasser verholt werden. Das kann keiner allein; das geschieht in der Gemeinschaft. Alle sollten zumindest das Gefühl haben, in dieser, ihrer Gemeinschaft gut aufgehoben zu sein und zu wissen, dass alle für einen und einer für alle da ist, besonders wenn`s drauf ankommt. Dazu gehört es auch, seinen Beitrag zu leisten, weil das Vereinsleben sonst für viele finanziell nicht tragbar wäre. Wie es die Abteilungsordnung vorsieht, sollten von jedem Bootseigner bzw.  Anlagenbenutzer Arbeitsstunden erbracht werden. Wenn dies nicht geleistet werden kann, wird dies von demjenigen finanziell ausgeglichen. Das ist nichts Neues. Sicher tut ein hoher Ausgleichsbetrag weh, aber unter Berücksichtigung des körperlichen Einsatzes der anderen, die ihre Freizeit und auch wertvolle Familienstunden opfern, ist dies gerechtfertigt. Es geschieht ja auch gerade für die, die nicht mitarbeiten können.

Von einigen wurde beanstandet, dass nicht alle anstehenden Vereinsarbeiten ausreichend und rechtzeitig bekannt gegeben wurden. Ich habe festgestellt, dass dies von Vereinskameraden
geäußert wurde, die nicht erst seit gestern im Verein sind. Es will mir doch wohl keiner erzählen, dass er unter normalen Voraussetzungen eine Extra-Einladung erwartet hätte?! Jeder wusste ums Spülboot. Jeder wusste um die anstehenden Spülungen im Hafen. Jeder hätte
anfragen können, wenn er sich hätte mit einbringen wollen. Das macht man unter Kameraden! Aber gerade dies vermisse ich inzwischen. Es wird gelauert, gewartet und dann haut man heute in die Kerbe, verletzend und vereinstötend. Da gibt es viele Menschen, die sich einfinden bei den Arbeitsdiensten, andere sind selten oder
gar nicht dabei. Dann  bringen andere zudem noch Freizeitopfer für das Vereinswohl und helfen, packen mit an.
Nehmen wir ruhig das Spülboot. Es wurde sich darum bemüht, um die Baggerkosten in Zukunft so gering wie möglich zu halten. Das Boot musste geholt und umgebaut werden. Der Hafen wurde für alle frei gespült, für alle! Alle sind Nutznießer und trotzdem wird sich
aufgebläht. Da ist auch ein vorausgegangenes Lob nur noch eine Farce, wird zur  rhetorischen Floskel. Wie traurig ist das!
Was muss man fühlen, wenn man solche Wege gehen muss?

Es geht doch gar nicht mehr um Verständigung. Hier geht es nur noch um Macht, ums Recht haben, um Eins auszuwischen und andere dafür aufzuwiegeln, in  irgendeiner Form Macht ausüben zu können, die einem durch demokratische Entscheidungen nicht gegeben wurde. Es
ist eine negative Energie am wirken, die das Individuelle, die Gemeinschaft, die Zufriedenheit und auch Freundschaften zerstört. Es geht auch nicht mehr um Prinzipien oder Gerechtigkeit – es geht hier nur noch um die Wahrung des eigenen Gesichts – und wenn man dafür andere vor seinen Karren spannt. Ja, wenn ich mich recht erinnere, ist dieser Krieg  vor einiger Zeit so entstanden.
Ich schäme mich für solch ein Handeln meiner Vereinskameraden und inzwischen auch leider Kameradinnen. Unser Bild hat in der Öffentlichkeit sehr gelitten, besonders durch das Aufblähen vereinsinterner Dinge und Sachverhalte. Es hat Misstrauen geschürt in der Gemeinschaft und in der Beziehung zum Hauptverein.
Dies Ganze hat eine „Minderheit“ geschafft. Nein, ich beglückwünsche niemanden dafür. Ich bedaure dieses Verhalten der „Minderheit“, wie sie sich selber nennt. Vielleicht sollte hier mal überlegt werden, was es eigentlich bedeutet, einer Gemeinschaft anzugehören. Es
bedeutet nämlich auch Opfer zu bringen und positiven, produktiven Einsatz zu zeigen, besonders in Krisenzeiten. Natürlich gehört auch Kritik dazu, aber gleichwertig auch Einsicht und die Akzeptanz demokratischer Mehrheiten, ebenso, sich  für die Gemeinschaft
zurückzunehmen und nicht ständig und immer wieder alles Mögliche in Frage zu stellen.

 

Mir persönlich nimmt diese Stimmung im Verein mehr und mehr die Freude am Vereinsleben. Es ist kaum etwas geblieben. Schade!


Marlies Brandt